Landesregierung hat Schulen im Landkreis Marburg-Biedenkopf im Stich gelassen

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Als im März vergangenen Jahres aufgrund der Corona-Pandemie das öffentliche Leben in Hessen heruntergefahren und damit auch der Präsenzunterricht ausgesetzt wurde, mussten innerhalb kürzester Zeit Lösungen für einen sinnvollen Distanzunterricht gefunden werden. „Mit Begeisterung habe ich aufgenommen, dass mehrere Schulen im Landkreis Marburg-Biedenkopf teilweise eigene Lernplattformen entwickelt haben“, lobt Landtagsabgeordnete Angelika Löber die Initiative vieler Schulen.

Dasselbe Engagement vermisse sie hingegen bei der Landesregierung. Die brüste sich zwar mit der Entwicklung ihres landeseigenen Schulportals, lasse dabei aber gänzlich außer Acht, „dass das Schulportal erst sehr spät genutzt werden konnte und es immer wieder zu Problemen und Ausfällen des Schulportals gekommen ist“, so Löber. Dass an den Schulen eigene Lösungen geschaffen werden mussten, sei eine Folge des Versagens der Landesregierung in diesem Bereich, die es versäumt habe, die nötige Infrastruktur für die hohe Auslastung des Schulportals zu schaffen.

Anstatt dies einzugestehen, habe die Landesregierung den Schulen sogar eine finanzielle Unterstützung bei der Entwicklung und dem Betrieb eigener Lösungen versagt, mit dem Hinweis, dass das Schulportal ja für alle Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler kostenfrei nutzbar sei. „Diese Haltung würdigt in keiner Weise die Eigeninitiative der verschiedenen Schulen und deren Projektpartner im Landkreis Marburg-Biedenkopf“, verdeutlicht Löber.

Auch wenn die Landesregierung auf eine Anfrage Löbers mitgeteilt hat, dass die Kapazitäten des Schulportals seit dem vergangenen Jahr enorm ausgebaut wurden, klagten trotzdem einige Schulen nach wie vor über Probleme und Überlastungen bei dem Portal. Mitunter mangele es sogar an den einfachsten Voraussetzungen, wie etwa einer konstanten und starken Internetverbindung. „All das sind sicherlich keine guten Vorzeichen für eine funktionierende Digitalisierung“, betont Löber. Hier bestehe seitens der Landesregierung noch sehr viel Nachholbedarf.